In den Medien häufen sich derzeit Nachrichten und Kommentare über die Gefahr einer „Konsolidierung“ an den Börsen. In der Fachsprache der Börsianer wird dieser Begriff benutzt, um einen Rückgang der Kurse zu umschreiben.

Im Finanzwesen bezeichnet „Konsolidierung“ primär die Umwandlung kurzfristiger Schulden in langfristige oder auch die Zusammenfassung von Jahresabschlüssen der einzelnen Konzernunternehmen zu einem Konzernabschluss.

Gehen wir zurück zur Börse: wenn die Aktienmärkte eine Phase von weit überdurchschnittlichem Kursanstieg hinter sich haben, liest man häufig auch von einer erwarteten „Seitwärtskonsolidierung“, manchmal ergänzt durch den Hinweis „mit hoher Volatilität“. Damit meinen die Börsianer, dass die Aktienkurse nach einem starken Anstieg erst einmal eine Verschnaufpause brauchen. Die Kurse legen nicht mehr so schnell oder gar nicht mehr zu, bis sich bestätigt hat, dass der Kursanstieg der jüngeren Vergangenheit berechtigt war, dass die Wirtschaft weiter prosperiert und die Unternehmensgewinne weiter steigen.

Kursschwankungen sind der Preis für die kurzfristige Handelbarkeit

In dieser Seitwärtskonsolidierung setzen sich natürlich die üblichen Kursschwankungen fort. Diese Schwankungen sind der Preis dafür, dass Aktien und fortwährend und kurzfristig handelbar sind. Es gibt immer irgendwelche Ereignisse, Nachrichten oder besondere Interessen, die zu einer Erhöhung (oder Verringerung) der Nachfrage führen. Jede Nachfrageänderung führt zu einer Kursveränderung, bis das Verhältnis von Angebot und Nachfrage wieder ausgeglichen ist, auf einem höheren oder niedrigeren Kursniveau. Ein Handel an der Börse und damit eine Preisbildung findet immer nur dann statt, wenn sich ein Verkaufs-Interessent mit einem Kauf-Interessent über eine Transaktion zu einem bestimmten Kurs einig werden.

Das läuft an den Börsen vollautomatisch und in Sekundenbruchteilen über die Computersysteme, die unaufhörlich die hereinkommenden Orders für einen Kauf oder Verkauf abgleichen. Passen der Kaufkurs, den ein Investor zu zahlen bereit ist, mit dem Verkaufskurs, den ein Besitzer als Limit vorgegeben hat, zusammen, wird die Transaktion ausgeführt. Der Kurs der jeweils letzten Transaktion wird dann vollautomatisch als der aktuelle Kurs für ein bestimmtes Wertpapier festgestellt und über die Börsennetzwerke weltweit veröffentlicht. Dieser Kurs bleibt solange als der aktuelle Kurs für ein bestimmtes Wertpapier bestehen, bis eine weitere Transaktion zu einem anderen Kurs stattfindet.

Eine einzige Transaktion bestimmt den weltweit veröffentlichten Kurs

Wir lernen daraus: die jeweils letzte ausgeführte Transaktion bestimmt, welcher Kurs in allen Börsensystemen weltweit veröffentlicht wird. Dies ist der Grund, warum es manchmal Überraschungen gibt, die aus Stimmungen, Erwartungen, Zwängen oder auch aus Fehlern resultieren können.

Exkurs: Fat-Fingers

Der Begriff  „Fat-Finger“ stammt ursprünglich aus der Welt der Programmierer, die – vielleicht wegen einem zu dicken Finger – auch einmal eine falsche Taste drücken. Im Aktienmarkt meint man damit einen Eingabefehler, der zu unbeabsichtigten Kauf- oder Verkaufsorders führt.

Unvergessen die Transaktion der Deutschen Bank, die im April 2018 versehentlich 28 Milliarden Euro (!) auf ein externes Konto überwiesen hat. Sie bekam das Geld vom Empfänger (Eurex-Clearinghouse der Deutschen Börse) zurück.

Die Aktie der Ryanair schoss im Oktober 2002 um 61 % in die Höhe, als ein Market-Maker die Währungen „Pfund Sterling“ und „Euro“ verwechselte.

Stimmungen und Erwartungen beeinflussen die Kurse

Das tägliche Auf und Ab der Börsenkurse wird wesentlich von den Stimmungen und Erwartungen der Marktteilnehmer bestimmt. Die Börsianer nennen dies das „Sentiment“. Wikipedia erläutert dies so: „Die Marktstimmung (auch bekannt als Anlegeraufmerksamkeit) ist die allgemein vorherrschende Einstellung der Anleger zur erwarteten Preisentwicklung in einem Markt. Diese Einstellung ist die Anhäufung einer Vielzahl von fundamentalen und technischen Faktoren, einschließlich Preishistorie, Wirtschaftsberichten, saisonalen Faktoren sowie nationalen und weltweiten Ereignissen.“

Beispiele hierzu aus der jüngeren Vergangenheit sind:

  • Volkswagen
    Auf dem Höhepunkt des Betrugs-Skandals in Zusammenhang mit dem CO2-Ausstoß von Dieselfahrzeugen war der Glaube an die Zukunft von Volkswagen stark erschüttert. Der Kurs der Vorzugsaktie fiel von 211 auf nur noch 81 Euro. Anfang April 2021 lag der Kurs dann wieder bei 240 Euro.
  • Clean Energy
    Mit dem Abverkauf aller Aktien im März 2020 fiel auch der Kurs des iShares -ETF „Clean Energy“, der den Index für 30 der weltweit bedeutendsten Unternehmen in diesem Geschäftszweig abbildet, auf einen Tiefstand. Darauf folgte ein rasanter Anstieg von 4.400 Euro auf 15.500 Euro pro Anteil bis Anfang Januar 2021. Die Diskussion über klimagerechtes Investieren, verbunden mit den neuen Regularien, die vor allem institutionelle Anleger zwangen, ESG-gerecht zu investieren, trieb die Nachfrage nach diesem ETF an. Von Anfang Januar bis Mitte Mai 2021 kam der Kurs dann wieder auf unter 10.000 Euro zurück und bewegt sich derzeit volatil aufwärts in der Nähe des Weltaktienindex.
  • Bitcoin
    Ein einziger Tweet von Elon Musk genügt, um den Preis zu beeinflussen. Musk tweetet: ich habe gekauft => der Preis hebt ab. Musk tweetet: ich akzeptiere den Bitcoin jetzt doch nicht als Zahlungsmittel => der Preis fällt. (Fortsetzung wird folgen …)

Man könnte die Beispiele seitenweit fortsetzen. Sie zeigen, dass kurzfristige Kursbewegungen kein wirklich sinnvoller Anhaltspunkt für Entscheidungen über Investition oder De-Investition sind. Schauen wir besser auf die langfristigen Entwicklungen.

Achten Sie auf die langfristige Entwicklung

Viele Börseninteressierte müllen sich täglich, ja sogar stündlich mit laufend neuen Nachrichten über irgendwas voll. Das Laufband mit den Börsenkursen von ntv, die vollautomatisch gepushten „Breaking News“ auf das Smartphone, die täglichen News von hundert Börsendiensten sind hervorragend geeignet, uns von jeder produktiven Arbeit in unserem Fachgebiet abzuhalten und die Wartezimmer von Psychiatern zu füllen. Schneiden wir das Kabel durch, und wir werden wieder Frieden finden.

Die folgende Grafik zeigt die Entwicklung des Weltaktienindex von Jahresbeginn bis zum 29.7.2021. Die grüne Linie zeigt die Wertentwicklung an. Mehr als 20 % in nicht ganz sieben Monaten! Ist das eine sinnvolle Ausgangsbasis für die künftigen Erwartungen?

Grafik: infront

Verlängern wir die Linie bis zum Jahresende. Dann landen wir bei 38 % für das Gesamtjahr. Ist das realistisch?

Ganz bestimmt nicht. Wir hätten dabei völlig ausgeblendet, dass sich die Börsenkurse von Januar bis Juni 2021 immer noch in einer Erholungsphase nach dem extrem schnellen und starken Einbruch vom 20.2. bis 23.3.2020 befanden. Außerdem hätten wir ausgeblendet, dass die Notenbanken, allen voran die Fed und die EZB, unglaublich viel Liquidität in die Märkte pumpen. Viel Geld im Markt, zusätzlich unterstützt durch niedrige Zinsen, erhöht die Nachfrage. Viele professionelle Investoren nutzen diese Rahmenbedingungen, um in großem Umfang Aktien – auch auf Kredit – zu kaufen. Viele Unternehmen, die auf großen Bargeld-Reserven sitzen, kaufen ihre eigenen Aktien zurück.

38 % Wertzuwachs im Weltaktienindex pro Jahr ist jedoch keine realistische Erwartung für ein breit gestreutes Investment über eine lange Zeit.

Grafik: infront

Dehnen wir den Betrachtungszeitraum auf 10 Jahre aus. Wir starten zum 1.1.2013 und denken weiter bis Ende 2022. Die folgende Grafik zeigt

  1. die tatsächliche Wertentwicklung des Weltaktienindex, hier dargestellt anhand des iShares ETF auf den MSCI World
    Das ist die braune Linie.
  2. eine Idee, wo wir bis Ende 2022 ankommen könnten
    Das ist die grüne Linie

Die durchschnittliche jährliche Wertentwicklung, durch die grüne Linie angezeigt, liegt bei 11,8 %.

Quelle: infront

Kurzfristig volatil, langfristig weiter aufwärts

Die folgende Grafik illustriert, was der Titel dieses Beitrags bedeuten könnte:

(Hinweis: Die Entwicklungen der Vergangenheit sind kein zuverlässiger Indikator für künftige Entwicklungen. Die Börsen können sich wie erwartet entwickeln – aber auch ganz anders. – Sind Sie, liebe Aufsichtsbehörde, mit diesem Hinweis zufriedengestellt?)

Volatil seitwärts:

  • Die Aufwärtsbewegung des Weltaktienindex könnte in den kommenden Wochen erst einmal ins Stocken geraten. Kursentwicklung somit tendenziell seitwärts.
  • Die laufenden Schwankungen der Kurse werden sich fortsetzen. Kursentwicklung somit volatil.
  • Einzelne Märkte (Regionen, Länder, Branchen, …) werden sich wie seit Jahrzehnten gewohnt unterschiedlich entwickeln. Darauf geht dieser Beitrag nicht ein.

Die folgende Grafik illustriert als Denkmodell die mögliche Entwicklung des Weltaktienindex bis Ende 2022, zunächst einmal tendenziell seitwärts. Die Börsianer sagen dazu: „die Kurse konsolidieren seitwärts aus …“ Sie meinen damit, dass die überdurchschnittlich positive Kursentwicklung in der jüngeren Vergangenheit nun erst einmal zu einer Seitwärtsbewegung führt, bis der langfristige Durchschnitt so in etwa wieder erreicht ist.

Grafik: infront

Jetzt aussteigen – und wann dann wieder rein?

Die in diesem Beitrag geäußerte Vermutung über die Kursentwicklung der kommenden Wochen legt die Überlegung nahe, jetzt erst einmal aus den Märkten auszusteigen. Dies wird jeder Investor für sich selbst entscheiden müssen.

Diese Entscheidung erfordert jedoch zwingend eine zweite Entscheidung: Wann und bei Vorliegen von welchen Voraussetzungen kehrt der Investor in den Markt zurück?

Die Erfahrung aus Hunderten von Gesprächen mit Investoren zeigt: es ist extrem schwer, den „richtigen“ (Wieder-) Einstieg in den Markt zu finden. Wenn ein Investor

  1. sein Investment als Langfrist-Investment betrachtet (mehr als 10 Jahre)
  2. der Auffassung ist, dass die Börsenkurse in 10 Jahren höher sein werden als heute
  3. kein wirklich überzeugendes Alternativ-Investment vorliegen hat

dann sollte er sich zwei, besser drei Mal überlegen, ob er bei einem „tendenziell seitwärts“ erwarteten Markt aussteigt. Daraus resultiert nur ein Vorteil, wenn der Wiedereinstieg danach zu einem niedrigeren Kurs als der Ausstieg erfolgt.

Rahmenbedingungen sehr ähnlich wie im Ausblick für Juli beschrieben

Die Rahmenbedingungen an den Börsen sind per Anfang August sehr ähnlich wie per Anfang Juli. Vielleicht möchten Sie noch einmal nachlesen? Hier ist der Link.

Entwicklungen in China beunruhigen die Investoren

In jüngster Zeit wurden die Investoren in China und dessen asiatischen Nachbarn, aber auch Investoren in Unternehmen, die geschäftlich eng mit China verbunden sind, durch überraschende Nachrichten aufgeschreckt und beunruhigt.

China schränkt die Handlungsfreiheit seiner BigTechs ein.

Hierüber gibt es derzeit täglich neue Berichte, die ich hier nicht wiederholen möchte. Dr. google liefert Ihnen jederzeit eine Auswahl aus den Nachrichten, die die Kurse purzeln ließen.

Ich sehe dahinter eine politische Grundsatzfrage: niemand in China darf mehr Daten über die Bevölkerung sammeln als die KP (Kommunistische Partei, stellt als einzige Partei in China die Regierung). Die großen Datensammler wurden der KP zu mächtig. Sie werden jetzt zusammengestutzt. Sie müssen (und werden!) ein Geschäftsmodell finden, das den Interessen der KP nicht zu sehr in die Quere kommt.

China geht gegen private Bildungsanbieter vor

In den letzten Wochen wurde das Geschäftsmodell der privaten Bildungsanbieter fast vollkommen zerschlagen. Auch hier hilft ein Blick hinter die Kulissen. Die Erkenntnisse aus meinen beiden Reisen nach China, in denen ich unter Anderem ein solches privates Bildungsinstitut (das seinerzeit am schnellsten wachsende) besucht habe, helfen, die Zusammenhänge zu verstehen.

  1. Die Ausbildung der Kinder ist für Eltern in China mit Abstand das wichtigste Lebensziel
  2. Der Wettbewerb um Studienplätze in den Elite-Universitäten in China ist mörderisch. Hundert und mehr Bewerber auf einen Studienplatz sind die Regel. Die Eltern tun alles, um ihren Kindern den Zugang zu einer elitären Ausbildung zu ermöglichen.
  3. Nahezu alle Eltern schicken ihre Kinder ergänzend zum staatlichen Bildungssystem auf private Bildungseinrichtungen. Dies führt dazu, dass die Kinder jahrelang in einer Sechseinhalb-Tage-Woche von früh bis spät lernen, lernen, lernen, … Ein Leben, wie wir es als kindgerecht bezeichnen würden, ist damit unmöglich. Die Gewinne dieser privaten Bildungseinrichtungen waren bisher enorm, dementsprechend auch die Entwicklung der Aktienkurse in diesem Bereich.
  4. Die Eltern investieren einen sehr großen Teil ihres Einkommens in die Ausbildung ihrer Kinder.

Die Regierung in China gibt nun an, diese Fehlentwicklungen korrigieren zu wollen:

  1. Die Kinder sollen wieder ein kindgerechtes Leben führen dürfen.
  2. Die Eltern sollen mehr Finanzmittel zum Aufbau ihrer eigenen Altersversorgung zur Verfügung haben.

Ich sehe in diesen Punkten mehr vorgeschobene Argumente. Zu berücksichtigen ist zusätzlich:

  1. Die KP hat (bisher) keine Kontrolle über die Lehrpläne dieser privaten Bildungseinrichtungen. Deswegen will sie diese Einrichtungen verstaatlichen. Niemand in China, schon gar nicht eine Bildungseinrichtung, darf Gedanken äußern, die den Interessen der KP zuwiderlaufen oder kritische Fragen verursachen.
  2. Die extreme Belastung der Eltern durch die Kosten dieser Bildungseinrichtungen führt dazu, dass die Absicht der KP, jetzt wieder mehr Kinder im Land aufzuziehen, nicht umgesetzt wird. Elternpaare können es sich nicht leisten, zwei oder gar drei Kinder großzuziehen, wenn der größte Teil ihres Einkommens bereits durch die Ausbildung von einem Kind aufgefressen wird.

Sie erinnern sich daran: 1979 wurde in China die „ein-Kind-Politik“ eingeführt, zunächst in einigen Provinzen, 1980 dann auf nationaler Ebene. Die seinerzeitige Regierung hielt diese Maßnahme für notwendig und richtig, um eine Überbevölkerung zu verhindern und setzte diese Politik mit großer Härte durch. 35 Jahre später, im Jahr 2015, stand China  vor dem Problem, dass zu wenig Arbeitskräfte nachwachsen. Folgerichtig wurde die Ein-Kind-Politik abgeschafft. Die KP bemüht sich jetzt, die Eltern dazu zu veranlassen, mehr Kinder (Ziel heute: drei Kinder) großzuziehen. Dazu gibt es zahlreiche Fördermaßnahmen. Der Erfolg ist jedoch mäßig. Eine der größten Hindernisse sind die Kosten, die die Eltern vor sich sehen, um ihre Kinder in private Bildungseinrichtungen zu bringen.

siehe auch:

Das Ende der Ein-Kind-Politik

China verkündet Drei-Kind-Politik

Bricht der Aktienmarkt in China nun zusammen?

Die Investoren weltweit wurden durch diese Maßnahmen erschreckt. Viele begannen, panikartig Anteile zu verkaufen. Dies führte zu einem schnellen und starken Kursrückgang sowohl im Index für die 50 größten  in Hong Kong gehandelten Aktien Chinas (DJ China Offshore 50) als auch im Index für die 300 größten Inlandsaktien (CSI 300). Als Beispiel füge ich die Grafik für den DJ China Offshore 50 ein, hier dargestellt durch einen ETF von iShares auf diesen Index:

Quelle: infront

Sie kennen diese Langfrist-Darstellung nun schon. Sie erkennen:

  • Anfang 2020: Starker Rückgang, als die Covid-19-Pandemine in China ausbrach.
  • Mitte März 2020: sehr schnelle Erholung, nachdem die Pandemie in China (mit extrem rigorosen Maßnahmen) schnell unter Kontrolle gebracht wurde
  • Anfang 2021: Euphorie vor dem Hintergrund umfangreicher Stützungs- und Fördermaßnahmen der Regierung für die Wirtschaft.
  • Mitte Februar 2021:  China hat seine Wirtschaft bereits wieder auf Vorkrisenniveau gebracht. Die Stützungs- und Fördermaßnahmen werden schrittweise zurückgefahren. Die Euphorie ebbt ab – die Aktienkurse kehren zur durchschnittlichen Entwicklung zurück
  • Anfang Juli 2021: China erschreckt die Investoren mit unerwarteten Maßnahmen, die Macht seiner „BigTechs“ zu beschneiden und die Privaten Bildungseinrichtungen auf Kurs zu bringen

Aus meiner Sicht ist dies in China Business-as-usual. Die Wirtschaft wird nicht zusammenbrechen, die Handvoll der direkt betroffenen Unternehmen werden ihre Geschäftsmodelle KP-konform umstellen, die Millionen anderer Unternehmen werden begreifen, wo’s langgeht und bei ihren Geschäftsmodellen vorsichtiger werden, die Interessen der KP nicht zu beeinträchtigen – und die Aktionäre werden wieder als Käufer an die Börsen zurückkehren. Jetzt sind die Kurse unten. Das ist Kaufzeit.

China auf dem Weg zur technologischen Weltmacht

Im Musterportfolio für den lebenslang steuergünstig investierenden Versicherungstarif LVL70 waren wir bis Ende Juni mit 25 % des Portfolios in dem Xtrackers ETF auf den CSI 300 investiert. Per Anfang Juli reduzierten wir dieses Investment auf 10 % des Gesamtportfolios, gerade noch rechtzeitig vor dem starken Rückgang im Juli. Im Juli ging der Kurs dieses ETF um 7 Prozent zurück. Bei jetzt noch 10 % Anteil im Portfolio beeinträchtigte dies den Gesamt-Wertzuwachs um 0,7 %. Wir bleiben in diesem Markt weiterhin investiert.

Wenn Sie sich tiefer einlesen wollen, welche Anstrengungen China unternimmt, während des 14. Fünf-Jahres-Plans die technologische Führerschaft in der Welt zu erreichen, empfehle ich das Buch von Wolfgang Hirn „Shenzhen – Die Weltwirtschaft von morgen“. Als Buch 25 Euro, als Kindle 22,99 Euro, als Hörbuch 16 Stunden.

Buchvorstellung hier 

Mein Fazit: wir sollten uns mehr darum kümmern, wie wir in Europa wieder den Anschluss an die technologischen Entwicklungen in dieser Welt erreichen können. Die Wirtschaft in China bereitet mir dagegen weniger Kopfzerbrechen.

 

Walter Feil