Seit Anfang August wurden die Nerven vieler Anleger sehr strapaziert. Die Ankündigung von Donald Trump, weitere 200 oder mehr Milliarden Einfuhren aus China mit einem Zoll von 25 % zu belegen, erhöhte die Besorgnis vor einem Rückgang der globalen Wirtschaft. Als tags darauf der Kurs der chinesischen Währung Yuan zum USD zurückging und China beschuldigt wurde, über eine Abwertung seiner Währung den Handelskrieg zu befeuern, gingen die Aktienkurse rings um den Globus beschleunigt nach unten.
Wieder Panik-Modus in allen Medien
Wie üblich bei solchen Entwicklungen verfielen unsere Medien sofort in den Panik-Modus. Tageszeitungen, Online-Dienste, Nachrichten in Funk und Fernsehen: man könnte meinen, die Welt bricht gerade zusammen. Es liegt wohl auch an unserer Mentalität, dass wir auf „schlechte“ Nachrichten sehr viel schneller und intensiver reagieren als auf „gute“ Nachrichten. Der Rückgang der Aktienkurse um vier oder fünf Prozent ist das alles beherrschende Thema.
Acht Prozent Kursanstieg im Juni wurden kaum bemerkt
Haben Sie eine Meldung wahrgenommen, die über den Kurs-Anstieg der Aktienkurse im Juni und Juli berichtet hat?
Die folgende Grafik zeigt die Entwicklung des Weltaktienindex vom 1. Mai bis zum 7. Juli 2019. Im Mai gingen die Börsenkurse zurück. Anfang Juni begannen sie wieder einen Anstieg. Der Kursanstieg setzte sich fast Ende Juli fort und betrug mehr als acht Prozent. Am 26.07. lag der Weltaktienindex um dreieinhalb Prozent über dem Stand von Anfang Mai. Wie viele „Breaking News“ über diese Entwicklung haben Sie noch in Erinnerung?
Jetzt, nach dem schnellen Rückgang der letzten Tage, liegt der Index etwa zweieinhalb Prozent unter dem Stand vom 1. Mai. Am Mittwoch, den 7.8., während ich diese Zeilen schreibe, bewegen sich alle Börsen (Stand 11 Uhr) nach oben, mit einem Tagesgewinn von bis jetzt etwa einem Prozentpunkt.
Weiterhin „volatil seitwärts“
Seit Monaten weisen Hunderte von Analysten darauf hin, dass wir in 2019 tendenziell „volatile Seitwärtsbörsen“ zu erwarten haben. Auch auf dieser Webseite wurde diese Prognose mehrfach wiederholt. Genau dies hat sich bisher auch bestätigt – mit einem Wertzuwachs im Weltaktienindex seit Jahresbeginn von 16 Prozent.
- Von Januar bis April um 19 Prozent nach oben
- Im Mai um sechs Prozent nach unten
- Juni und Juli acht Prozent aufwärts
- Anfang August wieder mal abwärts
Musterportfolio 3 mit geringen Wertschwankungen
Anfang Mai stellte ich das Musterportfolio 3, das „langfristig einen guten Wertzuwachs“ erzielen soll, auf eine geringere Schwankungs-Intensität um. Seitdem sind 50 % der Allokation in dem BlackRock Managed Index Portfolio „Growth“ und 50 % in dem BlackRock Managed Index Portfolio „Defensiv“. Die Wertentwicklung seit Anmfang Mai zeigt die folgende Grafik mit der dicken lila Linie. Insgesamt liegt das Portfolio auch seit Anfang Mai im Plus.
Musterportfolio 3 seit Anfang Mai
- Lila Linie: Wertentwicklung Musterportfolio
- rote Linie: BlackRock Managed Index Portfolio Growth (Anteil 50 %)
- blaue Linie: BlackRock Managed Index Portfolio Defensiv (Anteil 50 %)
- braune Linie: Weltaktienindex
Für den Langfrist-Anleger sind die Unterschiede im Wertverlauf, die sich zwischen dem Musterportfolio und dem Weltaktienindex ergeben haben, nicht von entscheidender Bedeutung.
Wie geht es weiter?
Ich meine: Die Börsenkurse werden sich weiterhin „volatil seitwärts“ bewegen. Im Unterschied zu 2008, als die Regierungen und die Notenbanken von einer für sie völlig neuen Entwicklung überrascht waren, sind die Problemherde heute allseits bekannt.
- Die meisten Staaten geben weiterhin mehr Geld aus als sie einnehmen. Die Staatsverschuldung steigt.
- Zahlreiche Banken schleppen Milliarden von Krediten mit, die nicht mehr ordnungsgemäß bedient werden.
- Die Erträge der Banken nehmen kontinuierlich ab, da sie im immer tiefer fallenden Zinsniveau keine auskömmliche Zinsmarge mehr verdienen können
- Die USA und China kämpfen um die Vorherrschaft in der Welt.
- Europa zeigt sich unfähig, grundsätzlich gemeinsame Aufgaben auch gemeinsam zu meistern.
Das alles belastet die Stimmung und das Vertrauen der Investoren und kann die Kurse drücken. Im Gegenzug stehen die Notenbanken bereit, die Märkte erneut mit niedrigen Zinsen und mit neuen Anleihe-Ankaufprogrammen zu stützen. Solche Maßnahmen führen erfahrungsgemäß zu steigenden Aktienkursen.
Kreditzinsen unterhalb der Inflationsrate
Am Montag dieser Woche erhielt ich, wie jeden Montag, das neueste Angebot zur Aufnahme eines Immobiliendarlehens mit 15 Jahren Zinsfestschreibung. Der angebotene Zinssatz liegt jetzt bei 1,10 % (!), 15 Jahre fest. Das heißt: für die Finanzierung von Immobilien erhalten wir derzeit Darlehen, deren Zinssatz unterhalb der Inflationsrate liegt.
Dies gilt natürlich auch für die Finanzierung der Immobilien, die diverse Immobilienfonds für die teilweise Finanzierung der Mehrfamilienhäuser, die sie kaufen, sanieren und mit 6 % Mietertrag vermieten, erhalten. Sollten Sie diese Anlagemöglichkeit noch nicht kennen und nutzen, dann empfehle ich, hierüber Informationen einzuholen. Tel. 07223 – 990 98 11 oder Mail an info@IhrKonzept.de.
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