Ausgabe 09/2024
30. September 2024
Sehr geehrte Damen und Herren,
Weltindex auf neuem Höchststand – Ausblick weiterhin positiv
auch der September begann zunächst mit einem Rückgang der Aktienkurse. Nach vier Börsentagen starteten die Kurse erneut ein Rally, die den Weltaktienindex bis zum 27. September 2024 auf einen neuen historischen Höchststand führte.
Grafik: ETF auf den Weltaktienindex von Jahresbeginn bis 27. September 2024 Bewertung aus Sicht eines Anlegers in EURO – jetzt auf neuem Höchststand
Quelle: infront
Eine Ursache für die gute Stimmung an den Börsen waren ab der zweiten Septemberwoche die Nachrichten aus China. Die Regierung hat ein ganzes Bündel von Maßnahmen beschlossen, mit denen das Wirtschaftswachstum wieder beschleunigt und das Vertrauen der Konsumenten wieder erhöht werden sollte. Hoffnungen auf nun wieder bessere Export-Chancen Richtung China beflügelte die Phantasie der Börsianer. Der Index der 50 größten international gehandelten Titel stieg in wenigen Tagen um 20 %. Er ist jedoch immer noch 60 % von seinem letzten Höchststand Anfang 2021 entfernt.
Grafik:
rot: ETF auf den Index der 50 größten international gehandelten Titel aus China
braun: Weltaktienindex zur Orientierung
China: viele Maßnahmen, wenig Vertrauen
Die Medien feierten die Beschlüsse des Politbüros als entschlossene Maßnahme, die andauernde Krise zu beenden. Ich zweifle jedoch, ob eine kleine Zinssenkung plus die Freigabe weiterer Kreditmittel plus einige Erleichterungen beim Immobilienkauf (z.B. Senkung der Eigenkapitalerfordernis) und einige weitere Maßnahmen das zentrale Problem lösen. Dies ist der Vertrauensschwund der Bürger im Land. Die Menschen haben nicht mehr die Überzeugung, dass es ihnen nächstes Jahr wieder etwas besser gehen wird als dieses Jahr.
Jahrzehntelang wurde das Eigentum an Immobilien als ein zentraler Baustein für die persönliche Altersversorgung angesehen. Viele Chinesen kauften Wohnungen als Vermögensanlage. Während meiner zwei Reisen in China habe ich gigantische Siedlungen gesehen, in denen zahlreiche Wohnungen leer standen. Sie blieben unvermietet als erweiterter Rohbau mit Fenstern und Türen, jedoch noch ohne Innenausbau. Später einmal sollte ein neuer Käufer den Innenausbau nach seinem Geschmack vornehmen.
Die Wertsteigerung dieser Art von Kapitalanlage war beachtlich – bis zum Zusammenbruch von Evergrande, dem größten Bauträger im Land. Hunderttausende von Chinesen hatten den Kaufpreis ihrer Wohnung wie üblich vorausbezahlt. Viele Wohnungen sind bis heute noch nicht fertiggestellt. Dieser Vermögensverlust, von dem hunderttausende von Chinesen betroffen sind, hat die Bürger im Land vorsichtiger werden lassen. Sie sparen wieder mehr für ihre persönliche Altersversorgung. Dieses Sparvolumen fehlt dem Konsum. Das Ziel der Regierung, den inländischen Konsum als eine wesentliche Stütze der chinesischen Wirtschaft auszubauen, wird damit konterkariert.
Die aktuellen Maßnahmen der Regierung können das Wachstum kurzfristig stützen. Aber nichts davon ist wirklich nachhaltig. China muss erst noch beweisen, dass es eine grundlegende Wende in Gang setzen kann, mit der das Vertrauen der Bürger wieder wächst.
Europa: Tausend Vorschriften ersticken die Wirtschaft
Mitte September war ich Teilnehmer der „MyWay“, dem Strategie-Gipfel der Familienunternehmen in Deutschland. Ich hörte Vorträge von Christian Lindner, Sahra Wagenknecht, Martin Herrenknecht (Weltmarktführer bei Tunnelvortriebsmaschinen), Wolfgang Krupp (Trigema, Produktion in Deutschland) und einem Dutzend weiterer Unternehmenslenker.
MY WAY – der Strategie-Gipfel der Familienunternehmen (thepioneer.de)
Das beherrschende Thema der Unternehmer war: wir ersticken in Tausenden von Vorschriften und Regularien. Lasst uns machen! Wir können Wirtschaft! Wir brauchen keine Vordenker in Brüssel und in Berlin, die uns von dort aus – meist ohne jede Erfahrung, wie man ein Unternehmen führt – vorschreiben, was wir zu tun und was wir zu lassen haben.
Die großen Konzerne starten neue Investitionen bereits nicht mehr in Deutschland, sondern im Ausland. Mittelständische Unternehmen, die in Summe mehr zur Wirtschaftsleistung beitragen als die großen Konzerne, sind nicht so flexibel. Sie leiden unter der Last der Vorschriften und unter dem, was wir allgemein als Bürokratie bezeichnen.
Die Folge für uns als Anleger ist: Solange diese Bremsen nicht entscheidend gelockert werden, werden die Unternehmen in Europa inklusive Deutschland weniger Erfolg haben als ihre Wettbewerber außerhalb der Einflussmöglichkeiten der Brüsseler Vorschriftenküche.
USA: Our Business is … Business
In den USA finden die Unternehmen bessere Rahmenbedingungen. Hierzu ein Beispiel:
Der IRA (Inflation Reduction Act) ist ein Förderprogramm, das vordergründig Maßnahmen zur Reduzierung der Inflation unterstützen soll. In Wirklichkeit ist es ein Förderprogramm, das Investitionen in den USA anlocken soll und dies auch erreicht.
Wenn ein Unternehmen in den USA eine vom IRA geförderte Maßnahme starten will, dann kann es die Investitionen durchführen und nach Fertigstellung nachweisen, für was und wieviel es investiert hat. Die Förderung erhält es durch einen Erlass von Steuern gemäß den Regelungen im IRA. Fertig.
Wenn ein Unternehmen in Deutschland eine grundsätzlich geförderte Maßnahme starten will, hat es zunächst einmal einen umfangreichen Antrag zu stellen. Die Entscheidung über die Förderung dauert viele Monate. Vor der Entscheidung darf die Investition nicht begonnen werden. In unserer Welt der schnellen Veränderungen, in der Innovationen blitzschnell umgesetzt werden sollten, ist diese Regelung extrem kontraproduktiv. Bis der Förderbescheid kommt, haben ausländische Konkurrenten den Markt schon unter sich aufgeteilt.
Ausblick auf die Kapitalmärkte für die nächste Zeit
Auf der Webseite finden Sie den Ausblick auf die Kapitalmärkte gemäß dem aktuellen Stand. Hier ist der Link:
Kapitalmarktausblick für Oktober 2024 (ihrkonzept.de)
Musterportfolio mit 184 % im Plus
Das Musterportfolio, das den Investoren im Tarif LVL70 der ERGO LIFE als Ideenträger dienen kann, steht jetzt auf plus 184 %. Das entspricht seit Auflegung im Januar 2014 durchschnittlich 10,2 % pro Jahr.
Die aktuelle Zusammensetzung finden Sie hier:
LVL70 – Musterportfolio: Plus 184 % (ihrkonzept.de)
Für weitere Informationen stehe ich Ihnen jederzeit zur Verfügung.
Herzliche Grüße
Walter Feil
Sie erreichen mich wie folgt:
Walter Feil: Mail: wf@ihrkonzept.de Tel.: 07223 – 990 98 11 |
IhrKonzept GmbH
Brahmsstraße 6
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E-Mail: info@ihrkonzept.de
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