Japans Premierminister Shinzo Abe zieht alle Register, um die wirtschaftliche Entwicklung wieder in Schwung zu bringen. Die wichtigsten Maßnahmen sind die gigantischen Summen, die die BoJ (Bank of Japan, japanische Notenbank) in die Märkte pumpt, eine Erhöhung der Steuereinnahmen und als drittes Paket eine Reihe von Reformen, die den Arbeitsmarkt entlasten sollen. Alleine der Umfang der seit Anfang 2013 in monatlichen Teilbeträgen umgesetzten Anleihekäufe beträgt für die Jahre 2013 und 2014 über 50 Billionen Yen, was etwa 800 Milliarden Euro entspricht. Damit kauft die japanische Notenbank im Verhältnis zur Einwohnerzahl mehr Anleihen auf als die Notenbank der USA.
Steuerfreier Sparplan für Aktien beschlossen
Ergänzend können japanische Anleger ab Januar 2014 jährlich 1 Million JPY steuerfrei in Aktien investieren. Das Programm läuft unter der Bezeichnung „NISA“ (Nippon Individual Saving Account) und gilt für alle Japaner ab einem Alter von 20 Jahren. Die Laufzeit ist zunächst auf 5 Jahre begrenzt. Sodann kann ein weiteres steuerfreies Konto mit noch einmal 5 Jahren Laufzeit eingerichtet werden. Damit kann jeder Begünstigte insgesamt 10 Millionen YPN (etwa 75.000 Euro) in einen steuerbegünstigten Sparplan für Aktien investieren.
75 % wollen den steuerfreien Aktien-Sparplan nutzen
Gemäß einer Umfrage des NOMURA Research Institute planen 75 % der Befragten, Spareinlagen in das neue Programm zu investieren. 25 % werden Aktien oder Fonds verkaufen, um den steuerfreien Plan zu nutzen. Weitere 25 % werden Teile ihres Lohns und ihres Bonus investieren. Die Hauptquelle für Einzahlungen in den NISE werden jedoch bereits bestehende Konten und Spareinlagen sein, von denen Teilbeträge in den steuerfreien Aktien-Sparplan umgeschichtet werden.
26 % aller Haushalte haben bisher noch keine Ersparnisse aufgebaut
Eine in 2012 durchgeführte Untersuchung des Central Council for Financial Services Information ergab, dass 26 % aller Haushalte noch keine Sparguthaben oder andere Investmentanlagen aufgebaut haben. Die positive Reaktion auf die Ankündigung des steuerfreien Aktiensparplans lässt Hoffnung aufkommen, dass zahlreiche Haushalte das NISA-Programm nutzen und damit zusätzliches Vermögen für ihre Altersversorgung aufbauen.
Unternehmen stellen sich bereits auf den Aktiensparplan ein
Einige Unternehmen haben bereits angekündigt, den Kurs ihrer Aktien zu splitten, um mit einem geringeren (= gesplitteten) Preis mehr Kleinsparer anzuziehen. Andere wollen die Dividende erhöhen, um mehr Langfrist-Investoren anzuziehen. Die große Akzeptanz des NISA-Programms wird auch dem Aktienmarkt in Japan sicherlich einiges zusätzliche Kapital zuführen.
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