Die Aktienbewertungen der Börsen in den Emerging Markets sind in den letzten Monaten zurückgegangen.
Den stärksten Rückgang erlebten die Börsen in Lateinamerika (hellgraue Linie), wo die Besorgnis wegen stark sinkender Einnahmen aus dem Ölverkauf und die Enttäuschung über den nicht geglückten Regierungswechsel zusammenfielen. Die Lateinamerika-Region ist allerdings immer noch mit den zwölffachen der für die nächsten zwölf Monate erwarteten Gewinne bewertet.
Eine deutlich niedrigere Bewertung finden wir in den Börsen der EM Europa (hellblaue Linie), wo vor allem die russische Börse die Bewertung nach unten drückte.
Die Bewertungen in der asiatische Region (schwarze Linie) gingen ebenfalls etwas zurück, liegen aber nach dem starken Anstieg seit Jahresbeginn 2014 immer noch bei dem elffachen der für die nächsten zwölf Monate erwarteten Gewinne.
Einige Einzelwerte (Stand 23.12.2014) mit Angabe der Bewertung im Verhältnis der für die nächsten 12 Monate erwarteten Gewinne:
- China: 9,1
- Indien: 14,6
- Thailand 13,1
- Russland: 4,4
- Türkei: 10,4
- Mexico: 17,3
- Weltindex: 15,1
Sprunghafter Zinsanstieg in EM Europe und Lateinamerika
Die folgende Grafik gibt den Zinssatz an, zu dem die in USD ausgegebenen Anleihen in den verschiedenen Regionen von aktuell bis zur Fälligkeit rentieren. Auffällig ist der starke Anstieg in jüngster Zeit in Lateinamerika (schwarz), Emerging Europe (hellblau) und Afrika (hellgrau). Dies spiegelt die plötzlich aufkommende Besorgnis der Investoren in Zusammenhang mit etwaigen Problemen der ölexportierenden Länder wieder. Die in der asiatischen Region ausgegebenen Anleihen blieben im Verhältnis zu diesem starken Anstieg relativ stabil.
Wenige Tage später ging die Besorgnis der Investoren wieder zurück und der vorher steile Zinsanstieg reduzierte sich wieder, jedoch nicht ganz auf das vorhergehende Niveau.
Fazit:
Einige Aktienmärkte in den EM bieten für die kommenden Monate ausgezeichnete Chancen. Wenn wir diese Chancen nutzen wollen, müssen wir uns darauf einstellen, dass diese Märkte immer wieder heftige Rückgänge erleben. „Einmal-investiert-und-immer-dabei“ ist nicht immer die erfolgreichste Strategie. Auch die Anleihemärkte in den EM bieten höhere Zinserträge als in den Industrieländern. Der höhere Ertrag wird jedoch mit einer höheren Volatilität erkauft.
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