Das Vertrauen der internationalen Investoren in die Eurozone hat in jüngster Zeit wieder etwas nachgelassen. Dies führte dazu, dass der Zufluss von ausländischem Kapital in die Eurozone geringer wurde.
Die Grafik zeigt die Entwicklung des Kapitalzuflusses in die Eurozone jeweils als Summe der letzten zwölf Monate. Die blauen Säulen geben an, dass Investoren außerhalb der Eurozone zur Jahresmitte 2014 deutlich mehr Portfolio-Käufe tätigten und damit Kapital in die Eurozone brachten, dieses Kaufinteresse jedoch bis Oktober 2014 (letzte verfügbare Daten) zurückging. Gleichzeitig erhöhten sich die Portfolio-Verkäufe (siehe graue Säulen unter der Null-Linie) bereits während des gesamten Jahres 2014. Der Saldo aus Portfolio-Käufen und -Verkäufen bewegte sich gegen Null.
Was aus der Grafik nicht hervorgeht, ist die Zusammensetzung des Kapitalflusses: Investoren außerhalb der Eurozone kauften in den letzten zwölf Monaten (letzter Monat: Oktober 2014) für über 300 Milliarden Euro Aktien aus der Eurozone. Dies ist der höchste Wert seit acht Jahren. Anleihen wurden nur für 90 Milliarden Euro gekauft.
Fazit:
Ausländische Investoren haben die günstige Bewertung der Aktien in der Eurozone für Käufe genutzt. Die Zurückhaltung beim Kauf von Anleihen dokumentiert jedoch, dass die internationalen Investoren die Bewertung der Anleihen nicht mehr positiv einschätzen. Kein Wunder: bei einem Zinssatz von minus (!) 0,11 Prozent bei der Ausgabe der jüngsten 5-Jahres-Anleihe sind Kursverluste deutlich wahrscheinlicher als irgendein vernünftiger Ertrag. Auch 10-Jahres-Anleihen der BRD rentieren derzeit nur noch um die 0,5 Prozent und lassen damit eher Kursverluste als weitere Kursgewinne erwarten.
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