Der USD bewegt sich nahe an seinem stärksten Wert gegenüber den anderen Hauptwährungen während der letzten zwölf Monate. Capital Economics (CE) erwartet eine Fortsetzung der USD-Stärke aufgrund der zu erwartenden Geldpolitik der USA und der anderen Staaten mit wichtigen Währungen.

Die Unterschiede bei den Leitzinsen werden den USD weiterhin stützen. CE erwartet bis Ende 2016 einen US-Leitzins von 3,0 Prozent. Die weiteren wichtigen Zentralbanken planen eher entgegengesetzte Bewegungen:

  • Die EZB wird wahrscheinlich eine mutige „unkonventionelle“ Maßnahmen in Gang setzen, um die Wirtschaft im Euroland zu unterstützen
  • Die BoC (Kanadische Notenbank) könnte die Zinsrate für Übernacht-Ausleihungen im Gegensatz zur Konsens-Meinung eher senken
  • Die BoJ (Japanische Notenbank) wird wahrscheinlich die Geldpolitik weiter und stärker lockern als die Märkte erwarten
  • Die BoE (Notenbank für Großbritannien) könnte den Leitzins langsamer als allgemein erwartet erhöhen

Diese Maßnahmen führen zu der Erwartung, dass der USD bis Ende 2016 gegenüber dem Euro auf 1,20 steht, gegenüber dem GBP auf 1,60 und gegenüber dem JPY auf 1,20. / Quelle: CE 3.9.2014

Fazit für die Allokation:
von einer Steigerung des Außenwertes des USD profitieren alle Positionen, die originär in USD bewertet werden. Dazu zählen vor allem Anleihen in USD (auch von Emittenten in den Emerging Markets) und Aktien von US-Unternehmen. Auch Unternehmen in anderen Währungsgebieten, die einen Großteil ihrer Umsätze im USD-Raum und in Märkten, deren Währung stark am USD orientiert ist, profitieren davon durch bessere Wettbewerbsfähigkeit und – wenn sie den Preisvorteil nicht voll an ihre Kunden weitergeben – durch höhere Gewinne. Dies sollte den Aktien dieser Unternehmen Rückenwind bieten.

Unternehmen, die dagegen hohe Importe aus dem USD-Raum benötigen oder ihre Einkäufe in USD bezahlen müssen, werden mit schrumpfenden Margen kämpfen müssen. Dies könnte die Gewinne und damit die Aktienkurse dieser Unternehmen nach unten drücken.

 

Walter Feil