Der russische Rubel hat sich die letzten Tage wieder etwas erholt, nachdem die Zentralbank einige Maßnahmen ergriffen hat, um den Verkauf der Währung zu limitieren. Die Auswirkungen der massiven Abwertung werden in der ersten Jahreshälfte 2015 in der Realwirtschaft spürbar werden.

Die Inflation wird sprunghaft ansteigen, vielleicht bis zu 20 Prozent. Die Realeinkommen werden fallen. Die Unternehmen werden weniger und schwerer Kredite erhalten. Insgesamt wird die Wirtschaftsleistung deutlich sinken, vielleicht bis fünf Prozent in 2015.

Die gesamte Region wird darunter leiden, vor allem wegen des Rückgangs der Exporte nach Russland. Der Rückgang sollte jedoch beherrschbar bleiben.

In der Türkei hat die Krise in Russland einen Rückgang der Währung auf ein Rekordtief verursacht. Die jüngst veröffentlichten Daten zeigen, dass sich das Wirtschaftswachstum im dritten Quartal 2015 auf den niedrigsten Wert seit 2012 verlangsamt hat. Gleichzeitig bleibt die Inflation extrem hoch und die Zentralbank hält die Zinsen hoch. Auch in ihrer Sitzung vom 24.12. beschloss die Zentralbank keine Änderung.

In Zentraleuropa wächst der Inlandskonsum in der Tschechei, in Ungarn und in der Slovakai. Die neuesten Daten weisen auf ein stärkeres Wachstum in diesen Staaten im vierten Quartal hin.

In Südosteuropa hat die rumänische Wirtschaft jüngst wieder etwas Fahrt aufgenommen.

In den baltischen Staaten lies das Wirtschaftswachstum etwas nach. Die Konsumausgaben wachsen jedoch weiter, unterstützt von einem starken Arbeitsmarkt.

In der Ukraine wächst die Besorgnis vor einer Staatspleite. Die Wirtschaftsleistung in der Krisenregion ging weiterhin stark zurück.

Russland auf dem Weg in eine heftige Rezession

In den Wirtschaftszeitungen vom Wochenende wurde der russische Ministerpräsident Dmitri Anatoljewitsch Medwedew mit ersten Warnungen vor einer tiefen Rezession zitiert. Diese könnte bereits in der ersten Jahreshälfte 2015 deutlich werden.

Die Wirtschaftsleistung von Russland steht vor einem scharfen Einbruch

Die Wirtschaftsleistung von Russland steht vor einem scharfen Einbruch

Andere Staaten (hier als Beispiel die Türkei) sind bereits jetzt negativ beeinflusst.

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Die Zinsen in der Türkei steigen steil an

Die Zinsen in der Türkei steigen steil an

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Die Wirtschaftsleistung in der Türkei geht zurück

Das Wirtschaftswachstum in der Türkei geht zurück

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Ukraine benötigt externe Hilfe

Ohne externe Hilfe kann die Ukraine ihre Staatsschulden nicht mehr bedienen. Allgemein wird erwartet, dass diese Hilfe auch geleistet wird. Eine Staatspleite der Ukraine würde zu viel Schaden verursachen.

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Die Industrieproduktion in der Ukraine ging steil zurück.

Die Industrieproduktion in der Ukraine ging stark zuräck, zuletzt mit minus 20 % zum Vorjahr

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Die Währungsreserven der Ukraine decken die Importe nur noch für zwei Monate

Die Währungsreserven der Ukraine decken die Importe nur noch für zwei Monate

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Im Jahr 2015 muss die Ukraine über 10 Milliarden Schulden zurückzahlen

Im Jahr 2015 muss die Ukraine über 10 Milliarden Schulden zurückzahlen

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Die Zinsen für Ukraine-Bonds stiegen explosionsartig an

Die Zinsen für Ukraine-Bonds stiegen explosionsartig an

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Fazit:
Die Emerging Markets Europe sind bis auf weiteres keine attraktive Region für Investitionen. Auch die Strategie, zu stark gedrückten Kursen einzukaufen, kann erfolgreich sein – kann allerdings genauso zu heftigen Verlusten führen. Die Entwicklung der einzelnen Länder ist vor dem Hintergrund der starken politischen Risiken nicht vorherzusehen. 

Walter Feil