Die Seitwärtsbewegung setzte sich an den meisten Börsen auch im Oktober fort. Einige Teilmärkte (z.B. Russland, Brasilien, die Nasdaq in den USA, Japan) erreichten bis kurz vor Monatsende noch einen Kurszuwachs. Als sich kurz vor Monatsende die Umfragewerte bezüglich des Wahlausgangs in den USA wieder Richtung „Trump“ verschoben, legten die meisten Börsen den Rückwärtsgang ein. Investments in sicheren Anleihen mit längerer Laufzeit tendierten mehrheitlich schon den gesamten Monat leicht abwärts.
Kleiner Wertzuwachs im November trotz der Seitwärtsbewegung
Die Portfolios 1 und 2 verloren im Oktober aufgrund des noch vorhandenen Anteils Anleihen leicht. Portfolio 3 hielt den Wert, vor allem wegen der guten Wertentwicklung an den Börsen in Russland und Brasilien. Die Aufwertung dieser Währungen gegen den Euro unterstützten dort die positive Entwicklung aus Sicht eines Euro-Anlegers.
Die Entwicklung seit Auflegung per Anfang Januar 2014 bis zum 1. November 2016 ist:
- Plus 23,7 % für Portfolio 1 (Ziel: geringe Schwankungen)
- Plus 27,8 % für Portfolio 2 (Ziel: mäßige Schwankungen)
- Plus 40,6 % für Portfolio 3 (Ziel: hoher Wertzuwachs auf lange Sicht)
Die Übersicht zeigt die Wertentwicklung aller drei Portfolios von Anfang Januar 2014 bis Anfang November 2016 im Vergleich. Deutlich zu erkennen ist die Umkehr der zunächst positiven Wertentwicklung, als in den letzten Oktobertagen die Umfragewerte bezüglich des Wahlausgangs in den USA eine Trendumkehr gegen Clinton als den Vertreter des „Establishments“ und zugunsten des schwer einschätzbaren Kandidaten Trump drehten.
Zusammensetzung der Musterportfolios für November radikal verändert
Veränderungen in den drei Musterportfolios werden stets nur einmal monatlich zum Monatsbeginn durchgeführt. Damit sind diese Musterportfolios eine realistische Grundlage für Diskussionen, wie eine Allokation im Rechtsrahmen der langfristig steuerbegünstigten Private-Insuring-Versicherung gemäß Tarif LVL70 umgesetzt werden könnte. Allokations-Entscheidungen sind damit gemäß der Frage zu treffen, wie die Entwicklung der Märkte über den gesamten Monat sein könnte. Per Anfang November ist meine Einschätzung:
- Der Ausgang der Wahl in den USA ist per 1. November nicht sicher vorhersagbar
- Sollte Clinton gewinnen, könnte es eine Erleichterungs-Rally geben
- Sollte Trump gewinnen, erwarte ich einige Turbulenzen an den Börsen
Erfahrungsgemäß sind Reaktionen nach unten stets schneller und heftiger als Entwicklungen nach oben. Das heißt: das Risiko eines Wertrückgangs schätze ich per Anfang November für den gerade beginnenden Monat größer ein als die Chance eines Kursgewinns.
Der Rechtsrahmen einer steuerbegünstigten Versicherung stellt sicher, dass die seit Anfang 2014 aufgelaufenen Gewinne (über 40 % plus in Portfolio 3) auch dann nicht besteuert werden, wenn alle Positionen verkauft und der erreichte Vermögensstand damit sichergestellt wird. In einem Bankdepot würde die Realisierung des Veräußerungsgewinns dagegen sofort zur Besteuerung mit 25 % Abgeltungsteuer (plus Solidaritätszuschlag + Kirchensteuer) führen. Eine Umschichtung auf eine schwankungsfreie Position (z.B. auf einen Geldmarktfonds oder einen ETF für kurzlaufende sichere Staatsanleihen) verursacht für den Anleger nicht einmal Kosten.
100 % geldmarktnaher Fonds zur Sicherstellung des bisher aufgelaufenen Vermögenszuwachs
Zur Sicherstellung des bisher erreichten Vermögenszuwachses habe ich Anfang November sämtliche Positionen herausgenommen und auf einen schwankungsfreien geldmarktnahen Fonds (iShares ETF für kurzlaufende Staatsanleihen bester Bonität in Euro) geparkt. Einzig in Portfolio I habe ich einen dort allokierten Strategiefonds mit Absolute-Return-Positionen mit einem Anteil von 20 % des Gesamtportfolios behalten.
Es mag sein, dass die Börsen bei einem Wahlausgang zugunsten Clinton per Ende November etwas höher stehen als zu Monatsbeginn. Das „Risiko“, diesen möglichen Wertzuwachs zu verpassen, schätze ich jedoch geringer ein als das Risiko, aufgrund von Turbulenzen in den Finanzmärkten kurz vor und nach dem Wahldatum einen Wertrückgang zu erleben. Die radikale Veränderung der Portfolios auf absolute Sicherheitspositionen (unter Verzicht auf jede Rendite-Chance für den Monat November) führt zu einem kalkulierbaren Ergebnis und schont die Nerven.
Anfang Dezember wissen wir mehr über die Entwicklungen in den USA und die Auswirkungen auf die Börsen. Dann mischen wir die Karten wieder neu. Bis dorthin wird in drei Portfolios nichts anbrennen.
Zusammensetzung der Musterportfolios ab Anfang November 2016
Portfolio 1 hat einen Strategiefonds mit Absolut-Return-Positionen behalten und hält den gesamten Rest in einem geldmarktnahen ETF für kurzlaufende Staatsanleihen in Euro.
Portfolio 2 hält das gesamte Vermögen in einem geldmarktnahen ETF für kurzlaufende Staatsanleihen in Euro..
Portfolio 3 hält ebenfalls das gesamte Vermögen in einem geldmarktnahen ETF für kurzlaufende Staatsanleihen in Euro..
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