Das Musterportfolio, das als Ideenlieferant für die Allokation im steuerbegünstigten Versicherungsmantel „LVL70“ dient, steht zum 25.4.25 bei plus 166 %. Dies entspricht einer jährlichen Rendite von durchschnittlich 9 %. 

Im vorangegangenen Monat erwartete ich nach dem Rücksetzer eine Erholung aus der über-verkauften Marktlage heraus. Diese fand auch statt, jedoch nur für wenige Tage. Anfang April überraschte der US-Präsident die Welt mit der Ankündigung, dass die USA gegen alle Staaten einen Zoll von 10 % und darüber hinaus gegen zahlreiche Staaten zusätzliche „reziproke Zölle“ erheben würden. Eine Ankündigung so weitreichender Zölle, und dies mit einer irrationalen Begründung, hatte offenbar kaum ein Investor erwartet. Eine Verkaufswelle setzte ein, die die Kurse unserer Positionen innerhalb eines Börsentages um 15 % nach unten brachten.

Abwärtsbewegungen dieser Größenordnung werden stets verstärkt durch Zwangsmaßnahmen, die in Gang gesetzt werden, wenn Investoren in spekulativer Absicht hohe Positionen mit nur geringem Eigenkapital (üblich: um die 10 %) und sehr hohem Fremdkapital (üblich: um die 90 %) aufgebaut haben. Solche Depots, die – vor allem in den USA – häufig viele Millionen USD schwer sind, werden von den Brokern liquidiert, wenn der Investor nicht binnen kürzester Zeit Eigenkapital nachschießt. Dann wird alles verkauft, was verkaufbar ist, und dies zu jedem Kurs. So entstehen völlig irrationale Kursbewegungen, die mit dem wahren Wert eines Unternehmens nichts mehr zu tun haben. 

Auf der Verkäuferseite stehen in solchen Situationen auch Investoren, die wegen ihrem Regelwerk gezwungen sind, Positionen abzubauen, sobald das genehmigte Risikobudget aufgebraucht ist. Die Manager solcher Vermögen (z.B. Pensionskassen, Versicherungen, Stiftungen, …) stehen dann vor der unangenehmen Entscheidung, dem vorgegebenen Regelwerk zu folgen und volatile Positionen bei tiefen Kursen zu verkaufen oder sich wie ein erfahrener Langfrist-Investor zu verhalten und bei den deutlich gedrückten Kursen zu kaufen. Häufig zwingt ein verbindliches Regelwerk zu einem Verkauf zum falschen Zeitpunkt.

Jedenfalls: mit dem Musterportfolio habe ich den „idealen Verkaufszeitpunkt“ Mitte Februar 2025  verpasst. Auch nach dem ersten Rückgang bin ich mit dem Musterportfolio in Erwartung einer alsbaldigen Erholung investiert geblieben. Der US-Präsident hat die Börsen jedoch Anfang April erneut geschockt, dieses Mal noch massiver als vorher, und einen weiteren Rückgang ausgelöst. Dies führte den Wert des Musterportfolios bis zum 25.04.2025 auf 166 % plus zurück, was einer durchschnittlichen Wertzuwachsrate von 9 % pro Jahr entspricht.

Musterportfolio für Tarif LVL70: 166 % plus, 9 % pro Jahr

Quelle: infront

Allokation per 25.04.25 noch unverändert

Schon im vorangegangenen Monat wies ich an dieser Stelle darauf hin, dass eine Änderung der Allokation erfolgen wird. Im Musterportfolio ist jedoch bis zum 25.04.25 noch keine neue Allokation vorgenommen worden. Aktuell erholen sich Investments von den jüngsten Drawdowns. Eine Anpassung an die veränderten Marktbedingungen erscheint sinnvoll, wenn die Erholungsphase ihr Zielgebiet erreicht hat. Dann könnte eine breitere Streuung unter Einbeziehung von Investments in Europa erfolgen. Investoren, die ein Versicherungsvermögen im Tarif LVL70 der ERGO LIFE unterhalten, werde bei Bedarf ein separates Mail hierzu erhalten.   

Per 25.4. ist der Stand noch:

  • Blau: 40 % ein ETF auf den Weltaktienindex, damit Streuung auf 23 Industrieländer, Schwerpunkt USA
  • Dunkelrot: 30 % ein ETF auf den Nasdaq 100, Fokus auf Informationstechnologie inklusive KI
  • Hellrot: 30 % ein ETF auf den S&P 500, der die 500 größten Unternehmen in den USA abbildet

Quelle: IhrKonzept GmbH

Die Wertentwicklung der drei Positionen verlief weiterhin gleichgerichtet, wenn auch mit leicht unterschiedlichem Ausschlag der Wertveränderungen

  • braun: iShares ETF auf den Weltaktienindex 
  • blau: iShares ETF auf den S&P 500
  • rot: iShares ETF auf den Nasdaq 100

Quelle: infront

Einen Ausblick auf die nächsten Wochen lesen Sie wie gewohnt jeweils zum Monatsbeginn im Blog.

Walter Feil