Die japanische Regierung unternimmt alles, um die Wirtschaft in Japan anzukurbeln. Die wichtigste Maßnahme ist die Ingangsetzung einer gigantischen Liquiditätswelle, die durch ein Programm zum Ankauf von Anleihen im Gegenwert von fast 1 Billion Euro (= 1.000 Milliarden Euro) durch die BoJ (Bank of Japan = japanische Notenbank). Damit soll insbesondere folgendes erreicht werden:

  • Die Inflation soll auf einen Zielwert von 2 % steigen. Damit sollen die inländischen Konsumenten, die auf gigantischen Ersparnisbergen sitzen, ihr Geld endlich ausgeben, den Konsum erhöhen und damit die Wirtschaft ankurbeln.
  • Der Außenwert des Yen soll reduziert werden. Damit sollen vor allem die exportierenden Unternehmen eine deutliche Verbesserung im internationalen Wettbewerb erfahren und ihre Verkäufe ins Ausland steigern können.

Erste Erfolge sind bereits sichtbar

Bei beiden Zielen wurden bereits deutliche Erfolge erzielt. Der Inlandskonsum ist gestiegen, was die Umsätze und Gewinne der Unternehmen beflügelt. Der Außenwert des Yen ist deutlich gefallen, und die Exporteure stehen vor einer Gewinnexplosion.

Experiment als große Chance – aber auch mit großen Risiken

Viele bezeichnen die „Abenomics“, wie diese Wirtschaftspolitik gemäß dem Namen des japanischen Premierministers Shinzo Abe genannt wird, als das größte Experiment aller Zeiten, jedoch auch als die letzte Chance Japans, sich aus der nun 20 Jahre andauernden Krise herauszuarbeiten. Die Börse in Japan jedenfalls jubelt über die ersten Erfolge. Der Kursanstieg kann sich noch deutlich fortsetzen, wenn keine unerwarteten Rückschläge auftreten.

 

Walter Feil