Die führenden Manager der irischen Pleitebank “ANGLO IRISH BANK” täuschten anlässlich der Vorbereitung von Rettungsaktionen im Herbst 2008 wissentlich und absichtlich über die wahre Höhe ihrer Fehlbeträge. Die irische (und darüber hinaus auch die gesamte europäische) Öffentlichkeit ist empört über die dreisten Kommentare, die jetzt durch die Veröffentlichung von Mitschnitten interner Telefonate bekannt wurden. Die Einzelheiten lesen sich wie das Drehbuch zu einem Finanzkrimi. Die Pleite der Bank hat die irischen Steuerzahler mehr als 30 Milliarden Euro gekostet und in der Folge ganz Europa als Retter mit einbezogen.

Rettungsschirm ESM könnte nachträglich noch herangezogen werden

Derzeit wird darüber diskutiert, ob der europäische Rettungsschirm ESM, der eigentlich für künftig auftretende Engpässe in europäischen Banken gedacht ist, auch in Zusammenhang mit schon bestehenden (alten) Bankproblemen herangezogen wird. Mir ist nicht ganz klar, wie der deutsche Bundestag davon überzeugt werden könnte, seine Zustimmung zum Einsatz von ESM-Mitteln für Maßnahmen in Zusammenhang mit einer Bankenpleite wie zum Beispiel der “ANGLO IRISH BANK” zu geben.

Kommentar:
Das alte Testament (Bestandteil der “Bibel”) berichtet, wie Diebe und Betrüger bei dem Wandervolk der Israeliten bestraft wurden. Sie erhielten keinen Bonus, keinen “goldenen Handschlag”, um das Volk zu verlassen und auch keine Strafe in einem Gefängnis, das von der Allgemeinheit bezahlt wurde. Sie mussten Arbeit leisten, und dies so lange, bis der Schaden, dem sie dem Bestohlenen zugefügt hatten, wieder ausgeglichen war. Diese Art von Strafvollzug nützte dem Geschädigten, statt ihn mit zusätzlichen Kosten zu belasten.

Walter Feil