Die US Fed (Zentralbanksystem der USA) wird die Leitzinsen vermutlich im ersten Halbjahr 2015 anheben. Dies verursacht erneute Unsicherheit in Zusammenhang mit der vermutlichen Entwicklung diverser Währungen in den Emerging Markets. Allen Investoren sind die heftigen Turbulenzen zahlreicher EM-Währungen nach der letzten Zinserhöhung der Fed noch im Gedächtnis.

EM-Länder sind gut vorbereitet

Im Gegensatz zu 1994 und 1999 befinden sich die meisten EM-Länder derzeit nicht in einer Krisenphase. Wir unterscheiden dabei zwei Punkte:

  1. Die Anfälligkeit einer Währung. Hier untersuchen wir, wie stark eine Währung bzw. ein Land von ausländischen Investoren abhängt. Ein hohes Handelsbilanzdefizit führt zu hoher Abhängigkeit vom Zufluss ausländischen Kapitals, hohe Auslandsverschuldung – vor allem in Fremdwährungen und mit kurzen Fälligkeiten ebenfalls.
  2. Die Bewertung einer Währung gegenüber anderen Währungen. Hier zählt unter Anderem der Wechselkurs im Verhältnis zum langjährigen Durchschnitt und das inländische Preisniveau.

Capital Economics, der in London ansässige Researchdienst, kommt zum Ergebnis, dass die meisten Länder der Emerging Markets derzeit auf eine Zinserhöhung der FED gut vorbereitet sind. Die Situation hat sich seit April 2013 (siehe Grafik links) bis heute (Grafik rechts) noch weiter verbessert. Einen großflächigen Ausverkauf der Währungen erwartet CE nicht. Allerdings könnte der brasilianische Real, die indonesische Rupie, der südafrikanische Rand und der peruanische Neuvo Sol noch weiter abwerten.

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Anfälligkeit der Währungen - Stand 2013

Anfälligkeit der Währungen – Stand April 2013

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Anfälligkeit der Währungen - letzte Datenerhebung

Anfälligkeit der Währungen – jüngste Datenerhebung

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Walter Feil