50 Milliarden USD will der geheimnisvolle chinesische Telekom-Milliardär Wang Jing investieren, um in Nicaragua einen 278 Kilometer langen Kanal in Konkurrenz zum Panamakanal zu bauen. Der Kanal verläuft knapp tausend Kilometer nördlich des Panamakanals und soll bis 2019 fertig sein. Damit könnten auch die langfristig mit Venezuela vereinbarten Öllieferungen abgesichert werden.
Der nicaraguanische Präsident Daniel Ortega hat den Chinesen die Konzession für den Kanal ohne Ausschreibung zuerkannt. Er hebt als besonderen wirtschaftlichen Vorteil hervor, dass China auch Autobahnen, zwei Häfen, eine Freihandelszone und einen Tourismuskomplex errichten wird.
Lizenzen zum Abbau von Rohstoffen für China
Politische Experten gehen davon aus, dass der Investor massive Unterstützung von der chinesischen Regierung erhält. Die Kanalbaugesellschaft HKND wurde erst vor einem Jahr gegründet und erhält von chinesischen Staatsbanken gewaltige Summen, um das 50-Milliarden-USD-Projekt zu stemmen. Das Konsortium soll die Betreiber-Rechte für mindestens fünfzig Jahre erhalten. Außerdem erhält China die Lizenzen zum Abbau der Rohstoffe.
Quellen: Handelsblatt vom 23.12.2014, F. Mayer-Kuckuk, Peking und K. Ehringfeld, Mexico-City
siehe auch “DIE WELT”: China stillt Rohstoffhunger mit Mega-Kanal
Kommentar:
Es passt perfekt zu den Zielen der chinesischen Politik, die Kontrolle über eine der wichtigsten Wasserstraßen der Welt zu erhalten und damit unabhängig von der Passage durch den Panama-Kanal zu werden. Besonders attraktiv für China erscheinen mir die mit dem Projekt verbundenen Lizenzen zum Abbau von Rohstoffen. Gleichzeitig entstehen damit Hunderttausende an Arbeitsplätzen, die wie üblich von chinesischen Arbeitern besetzt werden und riesige Umsätze für die (chinesischen?) Lieferanten von Mega-Baumaschinen zur Bewältigung der gigantischen Erdbewegungen.
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