Die jüngsten Vorstösse des US-Präsidenten in Richtung Einfuhrbeschränkungen lösten Befürchtungen aus, dass der Welthandel künftig durch neue Zollbarrieren behindert werden könnte. Angstmachende Worte wie „drohender Handelskrieg“ und „Zusammenbruch von Lieferketten“ beherrschten die Nachrichten.

Die damit ausgelösten Stimmungen sind das Futter, von dem die Spekulanten dieser Welt leben. Ängstlich wird die Entwicklung von Aktienkursen verfolgt, erste Verkäufe drücken die Kurse etwas nach unten. Besorgte Investoren sehen ihre Ängste bestätigt und verstärken den Abgabedruck. So geraten die Kurse ins Rutschen.

Die Bewegungen der letzten Tage war allerdings von schnellem Wechsel von Rückgängen und darauf folgender Kurserholung geprägt. Offenbar gibt es doch eine ansehnliche Anzahl Investoren, die zu gedrückten Kursen kaufen. Und die „BigBoys“ versuchen, die Kurse in Bewegung zu halten und ihren Nutzen daraus zu ziehen.

Die Weltwirtschaft wächst weiterhin mit über 3,5 %

Alle Analysten und Ökonomen bestätigen bis zum heutigen Tag, dass die Weltwirtschaft weiter mit gesundem Tempo von über 3,5 % wächst. Die Kommentare weisen schwerpunktmäß9g darauf hin, dass Donald Trump mit seinen markigen Worten keinen „Handelskrieg“ beginnen, sondern einige Ungleichgewichte in den Handelsbeziehungen bereinigen will.

Bestehende Zollbarrieren könnten überdacht werden

Die Europäer – als Beispiel – denken bereits hörbar darüber nach, ob sie den Einfuhrzoll für Autos aus den USA von derzeit noch 10 % senken könnten. Die USA verlangen schon lange nur 2,5 % Einfuhrzoll. So mag es noch hunderte von Details geben, die die USA zu ihrem Vorteil ändern wollen, ohne dass daraus gleich ein „Krieg“ entstehen muss.

Rückgang der Aktienkurse im Rahmen des marktüblichen

Der Rückgang der Aktienkurse bewegt sich durchaus in einem marktüblichen Rahmen. Die Grafik zeigt die Entwicklung vom 1.1.2016 bis Datenstand 27.03.2018, somit einen Zeitraum von zwei Jahren und knapp drei Monaten. Die gezeigten Positionen sind:

  • braune Linie: iShares ETF auf den Weltaktienindex
  • lila Linie: Entwicklung eines Musterportfolios, das aus einigen ETFs auf ausgewählte Indizes zusammengesetzt ist, wie ich es seit Anfang 2014 führe
  • orange Linie: BlackRock Managed Index Portfolio Growth

Alle drei Allokationen fingen das Trendwachstum der Weltwirtschaft ein und lieferten für die hier dargestellten 27 Monate über sechs Prozent Wertzuwachs im Jahresschnitt


Grafik: vwd

Langfristanleger bleiben im Aktienmarkt investiert

In der Erwartung, dass das weltweite Wirtschaftswachstum sich noch einige Zeit fortsetzen wird, bevor vielleicht in 2019 eine Abkühlung eintritt, bleiben Langfristanleger weiter investiert.

Das BlackRock Institut erwartet für die nächsten fünf Jahre eine durchschnittliche Performance von sechseinhalb Prozent für Large-Cap-Aktien der EWU und über sieben Prozent für Aktien der Emerging Markets. für Staatsanleihen, Unternehmensanleihen und auch HighYield-Anleihen (früher „Junkbonds“ genannt) erwartet das Institut dagegen für die kommenden fünf Jahre eine durchschnittliche Gesamtrendite (Zinsen + Kursveränderungen + Währungsveränderungen) um die Null Prozent.

Die einfachste Allokation führt zur breitesten Streuung

Alle Ratgeber für Langfristanleger sind sich einig und wiederholen hundertfach: wichtig ist eine breite Streuung. Genau dies ist im Aktienmarkt sehr einfach zu erreichen, mit nur einer einzigen Position: ein ETF auf den Weltaktienindex verteilt das Investment auf über 1.600 Unternehmen rings um den Globus mit einem eindeutigen Schwerpunkt (über 50 %) in den USA. Auch mein Bemühen, mit einem Musterportfolio eine besseres Ergebnis zu demonstrieren, führen nur zu einem geringfügen Vorteil (lila Linie in der Grafik).

Alternativ könnte das sehr kostengünstig verwaltete „BlackRock Managed Index Portfolio Growth“ für eine langfristige Allokation in den Aktienmärkten genutzt werden. Die Gesamtkosten hier liegen bei nur 0,50 %. (orange Linie)

Aktienmärkte weiterhin volatil, jedoch tendenziell positiv

Alle Investmenthäuser weisen darauf hin: Die Schwankungsbreite und auch -Häufigkeit wird in 2018 deutlich höher sein als 2017. Mag sein, dass es im Laufe der nächsten Monate sinnvoll wird, mit Blick auf mögliche Eintrübungen 2019 die Aktieninvestments zurückzufahren.

Walter Feil