Die in Australien beheimatete Macquarie Group rechnet für 2015 und 2016 mit einer weiteren Ausweitung der globalen Liquidität von über drei Billionen USD. In ihrem „Global Liquidity Watch“ vom 8. Dezember 2014 veröffentlicht die Macuarie Capital Securities Limited ihre Erwartung, dass die Ausweitung der Geldversorgung in Japan und in Europa schrittweise bis zu 3,5 Billionen USD an zusätzlicher Liquidität in die Finanzmärkte pumpen wird. Dies entspricht etwa fünf Prozent der globalen Wirtschaftsleistung.
Macquarie erwartet auch eine lockere Geldpolitik von der PBoC (Zentralbank in China) und von der BoK (Zentralbank in Südkorea). Die Ausweitung der Geldversorgung wird die Probleme der überschuldeten Staaten nicht lösen. Gleichzeitig wird die Wirkung der weiter zunehmenden Geld-Injektionen immer geringer. Die üppige Geldversorgung hält jedoch die aufkeimenden Deflationssorgen im Sog des Ölpreisverfalls im Zaum und unterstützt die Kurse von „Risk-Assets“, während sie gleichzeitig einem Absturz der Anleihekurse entgegenwirkt.
Kommentar:
„Risk-Assets“ bedeutet vor allem „Aktien“, die wegen ihrer schwankenden Kurse als risikoreiche Kapitalanlagen bezeichnet werden. Hans Jörg Naumer, Leiter der Kapitalmarktanalyse bei Allianz Global Investors, prägte schon früh in 2014 den Satz: „Das größte Risiko ist derzeit, kein Risiko einzugehen“. Naumer meint damit, dass es für Kapitalanleger keine realistische Chance mehr gibt, mit sogenannt „risk-free Assets“ (z.B. Staatsanleihen bester Bonität) eine reale Rendite (Ertrag über der Inflationsrate) zu erzielen. Wenn wir die nächsten Jahre eine vernünftige Rendite erreichen wollen, müssen wir bereit sein, den Blick auf die längerfristige Entwicklung zu richten und die kurzfristigen Wertschwankungen in den „Risk-Assets“ zu akzeptieren.
Alternativ lohnt sich ein Blick auf den Immobilienmarkt. Außerhalb der bei internationalen Investoren favorisierten Toplagen, für die mittlerweile eine bis über 30-fache Jahresmiete bezahlt wird, gibt es immer noch vernünftige Wohnlagen, die mit einer Mietrendite von sechs bis sieben Prozent (Faktor 14 bis 17) eingekauft werden können. Bei Darlehenszinsen von um die zwei Prozent bieten sich solche Investments als sinnvolle Abrundung des Portfolios an.
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