„Belt and Road Initiative“ ist die Bezeichnung des Jahrhundertprojektes, das – eher bekannt als „Die neue Seidenstraße“ – die letzten Tage weltweit wieder Aufmerksamkeit erregte.
5000 Teilnehmer auf dem zweiten Belt and Road Forum
Xi Jinping, der Staatspräsident von China, hatte zum zweiten Mal zu einem „Belt and Road Forum for International Cooperation“ eingeladen. Fünftausend Teilnehmer folgten dem Ruf nach Beijing. Während des dreitägigen Forums wurden Verträge im Gegenwert von 64 Milliarden USD abgeschlossen, wie die South China Morningpost am 27.4. berichtete.
Auch Peter Altmaier, Wirtschaftsminister in Deutschland, folgte der Einladung nach Beijing. Kanzlerin Merkel blieb allerdings fern. Sie wollte diesem Projekt nicht noch mehr Bedeutung beimessen.
China baut seinen Einfluss aus
China hat mit diesem gigantischen Projekt, für das die aufstrebende Wirtschaftsmacht alleine 100 Milliarden USD bereitgestellt hat, weitreichende Ziele. Dazu zählen vor allem wirtschaftliche Ziele: Der Warenverkehr von und nach China soll über Eisenbahnlinien (z.B. Shanghai-Duisburg), Schiffsverbindungen mit Häfen fast rings um den Globus und Straßen gefördert werden.
Langsam wird den Europäern allerdings auch bewusst, dass damit nicht nur die wirtschaftliche, sondern auch die politische Präsenz und Einflussnahme in zahlreichen Staaten zugenommen hat und weiter zunimmt. Griechenland – als Beispiel – das seinen Hafen in Piräus vom chinesischen Staatskonzern Cosco Shipping als Drehscheibe für den Containerverkehr nach Europa ausbauen lässt, stimmt kürzlich in einer politischen Abstimmung im Gegensatz zu den anderen Staaten Europas im Sinne von China ab.
Die NZZ (Neue Zürcher Zeitung) berichtet kritisch über das weltumspannende Projekt. Das Video im Beitrag erläutert die Absichten Chinas in einem 3-minütigen Kurzfilm.
Kommentar:
Die „neue Seidenstraße“ wird den wirtschaftlichen Aufstieg Chinas weiter beschleunigen. Mit seiner Initiative, auch in den ärmeren Ländern Afrikas und den umliegenden Staaten in Asien Straßen, Brücken, Tunnel, Eisenbahnen und Häfen zu bauen, wächst der wirtschaftliche Einfluss und der Zugriff auf die Bodenschätze dieser Regionen schnell und deutlich. Dies wird auf Sicht auch zu einer deutlichen Zunahme des politischen Einflusses in diesem Regionen führen.
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